Gedenken am 6. April

Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Kurz vor der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht kam es in der Region noch zu heftigen Angriffen auf Infrastruktur und Gebäude. Merkendorf musste vom 18. bis 20. April 1945 Kämpfe zwischen der Waffen-SS und der US-Armee erleben. Nun erinnert eine Gedenkveranstaltung an diese grauenvollen Tage, das die Stadt, die Kirchengemeinde und der Heimatverein ausrichten wird.
Am Sonntag, 6. April wird es mit einem Gedenkgottesdienst um 9 Uhr in der Stadtkirche losgehen. Im Anschluss ist die Eröffnung einer Ausstellung mit dem Titel „Diktatur – Nein Danke!“ im evangelischen Gemeindehaus geplant. Diese konzipierten Dr. Stefanie Zabold und Ina Obermeier. Die offizielle Gedenkveranstaltung beginnt nachmittags um 14 Uhr ebenfalls in der im Krieg ausgebrannten Kirche. Hier wird der frühere Pfarrer Günter L. Niekel aus Muhr am See einen kurzen Impulsvortrag halten. Im Anschluss referiert Helene Kreuzer über den Weiß’n Schuster und die Rebellion der Frauen. Merkendorferinnen und Merkendorf verlesen zudem Zeitzeugenberichte.
Um 17 Uhr eröffnet dann der Heimatverein eine Sonderausstellung im Heimatmuseum. In dieser Schau werde man „die Spuren einer Katastrophe, den Zusammenbruch, das menschliche Leid und die Zeichen der Hoffnung und den Wiederaufbau beleuchten“, erklärte Vorsitzender Hans Popp. Die Kriegsjahre 1944/1945, den Krieg in der Heimat mit der Zerstörung der Stadt bis hin zum Neustart unter der Militärregierung und die Gründung der Bundesrepublik, werden im Museum anschaulich erklärt.
Am Karfreitag wird das Gedenken fortgesetzt. Es ist der 18. April, also genau der Tag, an dem vor 80 Jahren die Kämpfe um Merkendorf begannen. Um 10.15 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer und interessierten Bürger nach dem Gottesdient auf dem Platz zwischen Kirche und Gemeindehaus. Der Posaunenchor wird das Gedenken musikalisch mit ausgestalten. Von dort wird es einen Zug zum Friedhof geben, wo am Soldatengrab Bürgermeister Stefan Bach einen Kranz niederlegen und Pfarrerin Anja Sievert ein Gebet sprechen wird.
Text u. Foto: Daniel Ammon