Abschied aus dem Lektorendienst
Die evangelische Kirchengemeinde Merkendorf verabschiedete in einem Gottesdienst Lektor Hermann Brunner aus dem ehrenamtlichen Dienst der Wortverkündigung.
Hermann Brunner engagierte sich über die Jahrzehnte nicht nur in den Merkendorfer Vereinen, sondern tat sich auch im Dienst der Kirche ehrenamtlich hervor. Seit 2001 war er Lektor in der Kirchengemeinde. Nun fand Stadtpfarrer Detlef Meyer lobende Worte für Brunner, der auf eigenen Wunsch aus dem Dienst der Landeskirche ausscheidet.
Zunächst erinnerte Meyer in seinen Dankesworten an die Ursprünge des Lektorenamtes in der hiesigen Gemeinde. Als im Jahr 1952 die zweite Pfarrstelle nicht mehr mit einem hauptamtlichen Geistlichen besetzt wurde, suchte Stadtpfarrer Christian Lechner Unterstützung und Entlastung beim Abhalten der sonntäglichen Gottesdienste und fand seinen ersten Lektor in Hans Herrmann, dem „Herrmannsschmied“. Später folgten Walter Hochreuther, Friedrich Muser, Ernst Linck sowie Diakon i.R. Wilhelm Waldenmayer.
Vor Hermann Brunner bekleidete ein Vierteljahrhundert Gustav Kistner dieses Amt.
„Und in seine Spur, haben Sie sich rufen lassen“, wandte sich Meyer direkt an den zu Verabschiedenden. Obwohl Brunner gleichzeitig als Sprecher des Kirchenvorstandes stark ausgelastet war, nahm er diese Aufgabe an und ließ sich beim Amt für Gemeindedienst der Landeskirche als Lektor ausbilden, um selbst Gottesdienste gestalten und abhalten abhalten zu dürfen. „Ich habe dieses Amt angenommen ohne zu wissen auf was ich mich da einlasse“, bekannte Hermann Brunner. Er habe es aus Dankbarkeit vor Gott gemacht, der ihm beruflichen Erfolg und privates Glück geschenkt habe. Unzählige Gottesdienste feierte Hermann Brunner nicht nur in der Stadtkirche und im nahen Hirschlach, sondern auch im Seniorenwohnheim Wolframs-Eschenbach sowie im gesamten Dekanat Gunzenhausen.
Pfarrer Meyer nannte Brunner einen „Brückenbauer zwischen Himmel und Erde und zwischen der Kirchengemeinde und der Bürgergemeinde mit seinem Engagement in der Feuerwehr und im Männergesangverein“. Mit viel Leidenschaft initiierte und feierte Hermann Brunner die Gottesdienste in fränkischer Mundart, die inzwischen zur Tradition an Weihnachten geworden sind.
Meyer richtete ebenso Dankesworte an Brunners Ehefrau Helma, die die Predigten ihres Ehemannes korrigierte und ihn auch als Mesnerin in Wolframs-Eschenbach unterstützte.
Seine Nachfolgerin im Lektorenamt, Karin Uhlmann, bedankte sich abschließend bei Hermann Brunner: wie er sie auf dem Weg dorthin begleitet und mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe. Auch Pfarrerin Anja Sievert, deren Dank Karin Uhlmann überbrachte, konnte auf Brunners Wissen und Unterstützung in ihrer Anfangszeit zählen. „Ich habe es mit Herzblut gemacht“, fasste Hermann Brunner zusammen. „Es war eine schöne Zeit.“
Text u. Fotos: Daniel Ammon